• Emma Stonex, Die Leuchtturmwärter
    Belletristik

    Emma Stonex, „Die Leuchtturmwärter“

    Die Sylvesternacht des Jahres 1972. Auf einem Felsen weit draußen vor der Küste Cornwalls, trotzt ein einsamer Leuchtturm der tosenden Nordsee. Am darauffolgenden Morgen sind die drei Leuchtturmwärter spurlos verschwunden. Der zum Abendessen gedeckte Tisch ist unberührt und die schwere Außentür von innen verschlossen. Beide Uhren des Turms sind stehen geblieben und zeigen dieselbe Uhrzeit an. Der fiktionale Roman „Die Leuchtturmwärter“ von Emma Stonex (*1983 in Northamptionshire / England) ist inspiriert von einer wahren Begebenheit, die sich vor mehr als 120 Jahren ereignete und zu einer mythischen Volkssage wurde. Im Dezember des Jahres 1900 verschwanden drei Wärter unter mysteriösen Umständen von einem Leuchtturm auf der unbewohnten Insel Eilean Mòr in den Äußeren Hybriden. Ein Vorfall, der nie aufgeklärt werden konnte.…

  • Gesellschaftsroman,  Kriminalroman

    Patrìcia Melo, „Der Nachbar“

    „Ich habe weder das absolute Gehör mancher Musiker, noch sind meine Ohren so sensibel wie die von Hunden. Aber ich habe nie begriffen, warum Lärm nicht zu den wirkungsvollen Stichwaffen gezählt wird.“ Mit dem ersten Satz setzt der Ich-Erzähler gleich die Tonlage in Patrìcia Melos rabenschwarzen kleinen Roman „Der Nachbar“. Es sind die Gedanken eines ganz und gar durchschnittlichen, Biologielehrers, Vaters und Ehemanns aus der brasilianischen gesellschaftlichen Mittelschicht, die hier seltsam aggressiv klingend bereits zu Beginn des Buchs aufhorchen lassen. Patrìcia Melos desillusionierter Ich -Erzähler lebt zusammen mit seiner Frau Marta in der bescheidenen Wohnung eines einfachen Mehrfamilienhauses in Sao Paulo. Sein Job als Lehrer ist mehr als unbefriedigend. Von Kollegen und Schülern respektlos behandelt, lebt er in ständiger Angst…

  • Cover Athos 2643
    Science-Fiction

    Nils Westerboer „Athos 2643“

    Nils Westerboers Roman „Athos 2643“ hat mich vom ersten bis zum letzten Satz fasziniert, handelt es sich doch um weitaus mehr, als einen gewöhnlichen Science-Fiction. Neben dem durchaus spannenden Plot des Romans, liegt sein eigentlicher Schwerpunkt in einer äußerst raffiniert mit der Handlung verbundenen Annäherung an die ethischen, technischen und juristischen Fragestellungen bei der Verwendung hoch entwickelter Computersysteme, sogenannter „Künstlichen Intelligenz“. Der Roman trägt sehr essayistische Züge, was ihm jedoch keinesfalls zum Nachteil gereicht. „Remscheid, Nikolaus: Rechtshistoriker des späten 21. Jahrhunderts, Verfasser einflussreicher Schriften zum vorsätzlichen Handeln künstlicher Intelligenzen und deren juristischer Beurteilungen.“ Schauplatz des Romans ist der winzige Neptunmond Athos in der fernen Zukunft des Jahres 2643. Der aus einem kleinen eingefangenen Gesteinsbrocken bestehende Mond diente ursprünglich dem Bergbau…