• Belletristik

    Màirtìn Ò Cadhain „Die Asche des Tages“

    „Die Asche des Tages“, Erstausgabe 1970, ist das letzte Werk des irischen Schriftstellers und politischen Kommentators Máirtín Ó Cadhain. Der Roman ist 2020 im Stuttgarter Alfred Kröner Verlag, in der deutschen Übersetzung von Gabriele Haefs, neu erschienen. Ó Cadhain (*1906, +1970) gilt als Erneuerer der modernen irischsprachigen Literatur und wird zu den bedeutendsten Schriftstellern des Landes gezählt. Bei Zeitgenossen galt er als gesellschaftlich und politisch schwierig und unbequem. Von Beruf Lehrer, schloss sich Ó Cadhain Ende der 1920er Jahre der Irish Republican Army (IRA) an. In der Zeit von 1940 bis 1944 wurde er interniert. Nach seiner Trennung von der IRA siedelte…

  • Belletristik

    Jonathan Franzen „Crossroads“

    Jonathan Franzen, der auch als Meister des Familienromans gehandelt wird, hat wieder einen großen seitenstarken Roman über die dysfunktionale amerikanische Durchschnittsfamilie geschrieben. Nach seinen sehr erfolgreichen Romanen „Die Korrekturen“ und „Freiheit“, die sich um die Lebensmodelle und den Liberalismus der weißen Mittelschicht drehten, richtet er jetzt, mit seinem neuen Roman „Crossroads“, den Blick zurück in die Vergangenheit auf die Situation in Amerikas Vorstädten in Zeiten der Aufbruchsstimmung Anfang der 1970er Jahre. Nach eigenem Bekunden handelt es sich bei dem in deutscher Übersetzung immerhin 826 Seiten starken und von der Kritik fast ausnahmslos gefeierten „Crossroads“ um den Auftakt einer Trilogie, mit dem…