• Horatio Unterwegs,  Sachbuch

    Das Heinz Nixdorf MuseumsForum Paderborn – „Die Geschichte der Zukunft“

    Es ist sicherlich ungewöhnlich auf einem Literaturblog einen Bericht über den Besuch eines Computermuseums anzutreffen. Da ich aber schon immer ein Faible für Nerd-Themen und insbesondere für Computer hatte, interessiere ich mich natürlich auch für den Ursprung und die Entwicklung der Informationstechnologie. Da war das Heinz Nixdorf Museumsforum (HNF) das ideale Ziel, für einen Besuch im Neujahrsurlaub. Neben all den historischen und technischen Details drängten sich mir dann vor Ort aber auch zahlreiche Bezüge zu Themen der Literatur auf, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Da vom HNF zudem auch zwei sehr gelungene Bücher herausgegeben werden, lag es nahe, hier auf dem Blog, unter der neuen Kategorie „Horatio-Bücher unterwegs“, über meinen Besuch dieses außerordentlich faszinierenden Museums zu berichten. Das Heinz…

  • Sigri Sandberg, "Dunkelheit"
    Sachbuch

    Sigri Sandberg, „Dunkelheit“

    Die norwegische Journalistin und Sachbuchautorin Sigri Sandberg beweist mit ihrem kleinen Buch „Dunkelheit“, dass die physikalische Abwesenheit von Licht für uns Menschen, aber auch für die Tier- und Pflanzenwelt, so ungeheuer viel mehr bedeutet. Sigri Sandberg, „Dunkelheit“ – [Werbung, weil Rezensionsexemplar] Das Buch „Dunkelheit“ ist als „Eine Liebeserklärung an den Nachthimmel“ untertitelt, und wer wäre geeigneter sich diesem Thema anzunähern als eine Autorin aus Norwegen, einem Land der Polarnacht, in dessen nördlichen Gebieten jenseits des Polarkreises es im Winter so komplett dunkel wird, dass nicht einmal Zwielicht zu erkennen ist. „Keine blaue Stunde. Kein Grau unter dem Horizont. Tagsüber ist es schlicht und einfach genauso dunkel wie nachts, denn die Sonne steht auch mitten am Tag auf sechs Grad unter…

  • Stephen King, Danse Macabre
    Backlist,  Fantasy,  Sachbuch,  Schauer/Horror

    Stephen King, „Danse Macabre“

    „Der Danse Macabre ist ein Walzer mit dem Tod. Das ist eine Tatsache, und wir können es uns nicht leisten, vor dieser Tatsache zurückzuschrecken. Die Horrorgeschichte bietet die Möglichkeit, etwas zu betrachten, was sich hinter Türen abspielt, die wir normalerweise doppelt verschlossen halten, (…). Doch die menschliche Fantasie gibt sich nicht mit verschlossenen Türen zufrieden. Irgendwo gibt es eine Tanzpartnerin, flüstert die Fantasie in die Nacht hinein – eine Tanzpartnerin in einem verrotteten Ballkleid, eine Partnerin mit leeren Augenhöhlen, grünem Schimmel auf den ellbogenlangen Handschuhen, Maden, die im verbliebenen schütteren Haar wuseln. Ein solches Geschöpf in den Armen halten? Wer, fragen Sie mich, würde so verrückt sein? Nun…?“ In diesem Augenblick, unmittelbar nach der Lektüre, muss ich zunächst einmal gestehen,…

  • Jugendliteratur,  Sachbuch

    Andre Boße, „Die drei ???. 100 Seiten“

    Die drei Fragezeichen sind ein Phänomen. Ihre Anfänge reichen zurück bis in die frühen 1960er Jahre, wo sie als „The Three Investigators“ in den ersten elf Romanen, noch aus der Feder ihres Schöpfers, dem US-amerikanischen Journalisten, Autor und Vielschreiber Robert Arthur, in meist mysteriösen, unheimlichen Fällen ermittelten. Kurze Zeit später kommen die drei Fragezeichen dann nach Deutschland. „Die drei ??? und das Gespensterschloss“ ist der Titel des ersten Bands der überaus erfolgreichen deutschen Jugendbuchreihe, die bis heute läuft und aktuell bei Band Nummer 224 angekommen ist. „Siebenmal Proust zu lesen, ergibt also in etwa die gleiche Menge wie 220 Fälle von Die drei ???.“ Das markante schwarze Design der deutschen Serie, damals für eine Jugendbuchreihe revolutionär, entwickelt von der Grafikerin…

  • Sachbuch,  Science-Fiction

    Thomas Keobner (Hrsg.), „Filmgenres: Science-Fiction“

    Seit nunmehr nahezu 20 Jahren existiert bei Reclam die Reihe „Filmgenres“. Der erste Band, ein recht umfangreiches Kompendium zum Thema „Science-Fiction“, ist derzeit mein ständiger Begleiter. Wie gewohnt im typischen kompakten Reclam-Format erschienen, passt es trotzt seiner beachtlichen 574 Seiten noch gut in den Aktenkoffer oder die Jackentasche. Die Begriffe „Kompendium“ bzw. „Handbuch“ beschreiben recht gut, um welche Art von Textsammlung es sich  hier handelt. Zusammengestellt durch den Herausgeber Thomas Koebner finden sich vertiefende Analysen aus der Feder unterschiedlicher Autorinnen und Autoren zu einer bemerkenswert vollständigen Auswahl an Science-Fiction-Filmen. Die Liste der mehr als 120 vorgestellten Filme reicht von „Metropolis“, „Frankenstein“, „Kampf der Welten“, „Die Zeitmaschine“, „2001“, „West World“, bis zu „Star Wars“, „Aliens“, „Terminator“, „Blade Runner“, „Matrix“, „Batman“, „X-Men“,…

  • Felicitas Mokler - Astronomie und Universum
    Sachbuch

    Felicitas Mokler, „Astronomie und Universum“

    Die Autorin Dr. Felicitas Mokler ist Astrophysikerin und Wissenschaftsjournalisten. Sie legt mit dem Band „Astronomie und Universum“ einen interessanten, für wissenschaftliche Laien gut verständlichen, umfassenden Querschnitt über den aktuellen Kenntnisstand der Astronomie vor. Von der ausführlichen Vorstellung unseres Sonnensystems, des sichtbaren Sternenhimmels, benachbarter und ferner Galaxien, bis hin zur dunklen Materie und der Erläuterung der Vorgänge rund um den Urknall, reicht dabei das Spektrum dieses reichhaltig und wunderschön bebilderten Bandes. Auch einer kurzen Darstellung der theoretischen Grundlagen der Astro- und Teilchenphysik sind kenntnisreiche Ausführungen gewidmet. Sämtliche Themen werden begleitet von näheren Hinweisen zum jeweils aktuellen Stand der Forschung, sowie einer näheren Vorstellung entsprechender wissenschaftlicher Projekte und Missionen. „Astronomie und Universum“ richtet sich an wissenschaftsinteressierte Laien, die nicht unbedingt auch Nerds…

  • Backlist,  Sachbuch

    Max Frisch „Fragebogen“

    Der Schweizer Max Frisch (*1911, +1991), Journalist, Architekt und freier Schriftsteller, ist bekannt für seine Theaterstücke und Romane, die sich häufig mit der Frage nach der Identität des modernen Menschen beschäftigen. Ein wesentlicher Teil seines Werks war für ihn daneben aber auch das Tagebuch. Nicht als regelmäßig aktualisiertes, chronologisches Notizbuch, sondern als gleichberechtigte und eigenständige Prosaform, die auch fiktionale Elemente beinhalten durfte. In seiner zweiten, als „Tagebuch 1966-1971“ betitelten Text- und Skizzensammlung, erschienen bei Suhrkamp 1972, experimentiert Max Frisch neben anderen Elementen immer wieder auch mit der Textform des Fragebogens. Im Tagebuch finden sich elf sogenannte „Fragebögen“ zu unterschiedlichen ganz persönlichen und auch gesellschaftlichen Themen. Mit jeweils fünfundzwanzig knappen, äußerst geschickt gestellten Fragen, bringt er die Lesenden dazu, sich auf…