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Riku Onda, „Die Aosawa-Morde“
Der im schweizerischen Atrium Verlag erschienene Kriminalroman „Die Aosawa-Morde“ der japanischen Autorin Riku Onda (*1964 in Sendai/Japan), wurde gerade mit dem deutschen Krimipreis 2022 in der Kategorie „International“ ausgezeichnet. Nachdem mich bereits der Sieger der Kategorie „National“, Johannes Groschupfs düsterer Thriller „Die Stunde der Hyänen“, überzeugen konnte, war ich besonders gespannt auf „Die Aosawa-Morde“, dem Klappentext zufolge „Der ungewöhnlichste Spannungsroman, den Sie je gelesen haben“. Derart selbstbewusste Anpreisungen legen die Messlatte leider unnötig hoch, was den beworbenen Büchern nicht immer einen Gefallen tut. Auch in diesem Fall sind die großen Worte eher unglücklich gewählt. Das Buch ist nämlich ganz sicher kein Spannungsroman und auch seiner ganzen Struktur nach überhaupt nicht auf Spannung angelegt. Der ebenfalls verwendete Begriff „ungewöhnlich“ trifft den…
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Johannes Groschupf, „Die Stunde der Hyänen“
Beim Autor Johannes Groschupf (*1963 in Braunschweig) regnet es Preise. Schon 2019 wurde sein Thriller „Berlin Prepper“ mit dem Deutschen Krimipreis (1. Platz) und dem Politkkrimipreis der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg ausgezeichnet. Nachdem dann gerade 2021 noch der Deutsche Krimipreis (2. Platz) für „Berlin Heat“ verliehen worden war, folgt jetzt ganz frisch schon wieder ein erster Platz für seinen aktuellen Thriller „Die Stunde der Hyänen“. So viel Lametta sorgt natürlich für große Aufmerksamkeit. Völlig zu Recht. Ich bin sehr froh darüber, über den DKP auf den Autor und „Die Stunde der Hyänen“ gestoßen zu sein. Der lediglich 263 Seiten knappe Thriller „Die Stunde der Hyänen“ ist beeindruckend straff durchkomponiert. Kein Kapitel, keine Seite, keine Szene ja kein einzelnes Wort wird…